Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine seit mehr als 2000 Jahren in China bekannte Heilmethode. Sie stützt sich auf 6 Säulen: Akupunktur, Massage (Tuina), Bewegungslehre (Qi Gong), Ausleitungsmethoden (Schröpfen, Guasha), Ernährungslehre und Kräuterheilkunde. Das Ziel ist eine Harmonisierung und Stärkung aller Körperfunktionen und die Regelung des Flusses der Körperenergie (Qi).

Pulsdiagnose

Bei der Pulsdiagnose der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Pulse über der radialen Arterie an beiden Handgelenken getastet und dort an jeweils drei Positionen beurteilt. Diese sind den 12 Leitbahnen und deren Organen zugeordnet. Frequenz, Stärke und Art des Pulses geben Aufschluss über den Krankheitszustand des Patienten.

Zungendiagnose

Die Zungendiagnostik in der TCM basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass sich die embryonale Zunge aus dem gleichen Keimblatt entwickelt hat wie der primitive Herzbeutel. Die Zunge wird auf Form, Farbe und Bewegung des Zungenkörpers und die Beschaffenheit des Belags betrachtet.

Akupunktur

Der menschliche Körper ist von einem Netz von Leitbahnen, den Meridianen, durchzogen, welche spezifische Punkte auf der Körperoberfläche mit den inneren Organen verbinden. Durch Stimulation dieser Punkte sollen Blockaden gelöst und Energie und Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Durch Erwärmung der Nadeln mittels Beifußkraut (Moxa) kann auch gezielt Energie zugeführt werden.

Akupunktur kann man auch mit einem Infrarot-Laser durchführen. Dieser wird insbesondere von schmerzempfindlichen Patienten bevorzugt. In meiner Praxis ist ein solcher Laser vorhanden. Dieser kann sowohl punktförmig als auch großflächig (Haut- und Gelenke) eingesetzt werden.

Mikrosystemakupunktur

Die Ohrakupunktur ist eines der Mikro-Akupunktur-Reflexzonensysteme nach Gleditsch. An Händen (koreanische Handakupunktur (Su-Jok), Füßen (Fußreflexzonenmassage), im Mund , am Schädel (Schädelakupunktur nach Yamamoto) und an den Ohren finden wir eine Ähnlichkeitsabbildung des ganzen Körpers. Der französische Arzt P. Nogier entdeckte 1958, dass sich die Pulswelle ändert, wenn bestimmte Punkte am Ohr gereizt werden und zwar nur dann, wenn dieser Punkt mit einem pathologischen Geschehen im Körper korreliert ist. Es entstand das Bild des auf dem Kopf stehend ins Ohr abgebildeten Embryos als Reflexzonenkarte des äußeren Ohres. Die oben genannte Änderung der Pulswelle (Réflexe Auriculo Cardiac.) soll eine eindeutige Differenzierung der eng beieinander liegenden Punkte erlauben. Mittels Einsatz von Farbfiltern kann der betroffenen Reflexzone noch zusätzliche Information über die Art des pathologischen Geschehens zugeordnet werden vergleichbar dem Muskeltest in der Kinesiologie.

Die Schädelakupunktur nach Yamamoto benutzt dabei Reflexpunkte am Hals, die bei Stimulation des entsprechenden Punktes am Schädelsomatotop eine sofortige Rückmeldung über die Wirksamkeit des Punktes erlauben. Yamamoto konnte hierbei insbesondere bei Lähmungen und Ausfällen nach Schlaganfällen erstaunliche Erfolge erzielen.

Auch die Augenakupunktur nach Dr. Boel benutzt eine Kombination von Mikro Akupunktursystemen, um damit Augenerkrankungen zu behandeln.

Bei der chinesischen  Bauchakupunktur  ist der Körper wie eine Schildkröte, das chinesische Symbol für langes Leben, auf dem Bauch abgebildet. Eine andere Interpretation zeichnet das Ba Gua Symbol (acht Trigramme aus des Taoismus) um den Nabel, das Zentrum des Menschen, auf.

Bei der kosmetischen Akupunktur (Akupunkturlifting nach Dr. Didier Vandesrasier) werden besonders feine Gesichtsnadeln benutzt. Erschlaffte Hautmuskeln und schlaffes Bindegewebe, welches zur vorzeitigen Faltenbildung führt, kann durch verstärkte Hautdurchblutung und bessere Ernährung der Haut geglättet und verjüngt werden. Eine Therapieserie besteht aus acht Behandlungen in wöchentlichem Abstand und Nachbehandlungen 3-4 mal pro Jahr. Nach den Erfahrungen von Dr. Didier Vandesrasier soll eine Besserung des Hautbildes schon nach 1-3 Sitzungen beobachten werden können.

Tuina

ist der chinesische Ausdruck für flächiges Schieben, Greifen. Durch Anwendung von manuellen Manipulationen an definierten Akupunkturpunkten oder Körperbereichen kann eine Selbstregulation erzeugt werden, um das Immunsystem zu stimulieren. Hiermit kann insbesondere bei Kindern und älteren Personen, welche für eine Akupunkturbehandlung zu schwach sind, eine der Akupunktur vergleichbare Wirkung ohne Nadeln erziehlt werden. Durch eine spezielle Fingermassage nach W.-H. Liebich soll sich das Abwehrsystem des Körpers so beeinflussen lassen, dass er auch bei schon chronisch gewordenen Folgezuständen von Infektionskrankheiten ins Gleichgewicht zurückfindet.

Schröpfen, Gua Sha

Das Schröpfen hat sich sowohl in unserem als auch im chinesischen Kulturkreis unabhängig voneinander entwickelt und kann eine wirkungsvolle Methode darstellen, um krankmachende Einflüsse auszuleiten. Beim Gua Sha können durch Reiben auf der Haut Stagnationen aufgehoben und der Energiefluß nach außen wieder hergestellt werden.

Chinesische Ernährungslehre

Im Gegensatz zur westlichen Ernährungslehre, welche sich auf die quantitative Zusammensetzung der, in den einzelnen Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe bezieht, wird in China die Ernährung in das Spannungsfeld energetischer Einflüsse, dem jeder einzelne Mensch unterliegt und dem energetische Potential im Innern (Funktionskreise) mit einbezogen. Nahrungsmittel können also milde Therapeutika sein, welche nach Temperaturverhalten, Geschmacksrichtung, energetische Wirktendenz und Funktionskreisbezug genauso bestimmt werden wie chinesische Kräuter in der Kräuterheilkunde.